Schulterschmerzen bzw. Schulterbeschwerden können vielfältige Ursachen haben

Ihr Schultergelenk bringt im Alltag jedes Mal aufs Neue Höchstleistungen. Nicht nur beim Sport oder bei körperlicher Arbeit, sondern zum Beispiel auch während der Nachtruhe steht das äußerst flexible Kugelgelenk unter ständiger Belastung. Sein Aufbau ist einzigartig: Es zählt aufgrund seiner verfeinerten anatomischen Struktur zu den beweglichsten Gelenken des menschlichen Körpers.

Wird diese Flexibilität oder die gewohnte Freiheit plötzlich durch Schulterschmerzen beschnitten, liegt es auf der Hand, dass damit eine große Beeinträchtigung der Lebensqualität einhergeht. Selbst beim Liegen können die Schulterschmerzen störend und stechend auftreten. Ein weiteres Problem sind Schonhaltungen, die sich in der Folge häufig ausbilden und zu weiteren Problemen und Erkrankungen führen können.

Der Grund für die besonderen Fähigkeiten des Schultergelenks liegen in seinem anatomischen Bau: Der Kopf des Oberarms liegt nicht in einer tiefen Gelenkpfanne wie zum Beispiel der Oberschenkelknochenkopf in der Hüfte, er wird durch Muskeln, Sehnen und Bänder in einer geeigneten Stellung gehalten.

Das resultiert in Flexibilität, aber eben auch in einer erhöhten Anfälligkeit. So kann es auch bei jungen Menschen jederzeit zu Schulterbeschwerden kommen – begünstigt durch unergonomische Arbeitstechniken oder einen bestimmten Freizeitsport zum Beispiel. Neue Schulterbeschwerden werden ausgelöst und vorhandene Schulterbeschwerden verstärkt.

Die Ursachen für Schulterbeschwerden sind vielfältig: Die Gelenkkapsel, der Schleimbeutel, umliegendes Weichteilgewebe, Bänder, Sehnen und Muskulatur kommen als Auslöser in Frage. Langjährige Abnutzung, Verletzungen, die sich zu chronischen Schmerzen entwickeln und Fehlbelastungen sind nur einige der krankhaften Veränderungen, die diese Strukturen betreffen können.

Das Spektrum der Erkrankungen und Syndrome, das derartige Beschwerden auslösen kann, ist groß: Harmlosere Ursachen wie die weit verbreiteten primär myofaszialen Funktionsstörungen der Schulter-Nacken-Region, aber auch das Impingementsyndrom, bei dem Schleimbeutel und Sehnenmaterial geschädigt werden und es schlimmstenfalls zum Riss der Rotatorenmanschette oder zur Arthrose kommen kann, wären zwei Beispiele.

Auch unfallbedingte Verletzungen ziehen häufig unschöne Folgen nach sich – wird die Rotatorenmanschette beschädigt oder eingerissen, kann eine lang anhaltende und schwer therapierbare Schultersteife das Ergebnis sein. Diese wird auch als Frozen Shoulder bezeichnet. Linderung können hier osteopathische Techniken und andere alternativmedizinische Verfahren bringen.

Insgesamt sollten jegliche Beschwerden, Bewegungseinschränkungen oder Schmerzen im Schulterbereich also unbedingt schnell einer ärztlichen Diagnostik und Therapie zugeführt werden. Das verhindert schwere chronische Verläufe einer Erkrankung oder Verletzung, kann Spätfolgen verhindern und steigert die Chance auf eine komplette Heilung. Die meisten Formen der Schulterschmerzen lassen sich sehr gut behandeln, sofern damit rechtzeitig begonnen wird – keine falsche Scheu also!